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Blutwerte-Interpretation

Die folgende Auflistung soll Wissen vermitteln, das ein aufklärendes Bild ergeben soll. Werte sollten nie einzeln, sondern immer im Zusammenhang mit weiteren Faktoren bewertet werden.

Der ALB-Wert steht für Albumin, ein wichtiges Protein im Blut, das in der Leber produziert wird. Es macht etwa 60 Prozent des Gesamteiweißes im Blutserum aus und wird daher immer in Kombination mit Totalprotein (TP) bewertet.

Ein zu niedriger Albuminwert kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen, wie z.B. Leber- oder Nierenschäden. Ein zu hoher Wert ist selten, kann aber auf Dehydration hinweisen.

Der Laborwert ALT (auch bekannt als ALAT oder GPT) steht für Alanin-Aminotransferase. Dieses Enzym wird hauptsächlich in der Leber gebildet und spielt eine wichtige Rolle beim Abbau von Stickstoff im Glucose-Alanin-Zyklus.

Ein erhöhter ALT-Wert im Blut kann darauf hinweisen, dass die Leberzellen geschädigt sind. Es ist einer der wichtigsten Leberwerte, der Aufschluss über die Leberfunktion geben kann. Gelegentlich kann er auch durch eine Muskelschädigung erhöht sein.

Bei einer dreifachen (und höheren) Erhöhung der ALT-Werte ist es ratsam eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes des Patienten durchzuführen.

Erhöhte Werte der alkalischen Phosphatase (AP) im Blut können auf verschiedene gesundheitliche Zustände hinweisen. Hier sind einige mögliche Ursachen:

  • Leber- und Gallenwegserkrankungen: Eine Erhöhung kann auf Probleme mit der Leber oder den Gallenwegen hinweisen, wie z.B. eine Obstruktion des Gallengangs oder eine Entzündung der Gallenblase. Hier ist es ratsam eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens zu machen.
  • Knochenkrankheiten: Erhöhte AP-Werte können auf Knochenerkrankungen wie Knochentumoren oder Osteomalazie hinweisen. Sollte hier der Verdacht bestehen, sollte eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden.

Erhöhte Amylase-Werte (AMY) im Blut Ihres Hund können auf Probleme mit der Bauchspeicheldrüse hinweisen, wie z.B. eine akute oder chronische Pankreatitis. Es ist wichtig zu beachten, dass die diagnostische Bedeutung von Amylase-Werten oft diskutiert wird, da die Werte nicht immer mit dem Schweregrad der Erkrankung korrelieren, deshalb ist es ratsam eine weiterführende Blutuntersuchung durchzuführen, um die Diagnose Pankreatitis zu stellen. Hierzu ist es sehr wichtig, dass Ihr Hund 12 Stunden vor der Blutentnahme nüchtern gewesen sein muss. Der Wert heisst spezifische Pankreaslipase und kann bei uns in der Praxis durchgeführt werden. Die Amylase ist bei der Katze nicht aussagekräftig und deshalb sollte die spezifische Pankreaslipase untersucht werden.

Ein erhöhter BUN-Wert (Blutharnstoff-Stickstoff) kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen. Häufige Ursachen sind:

  • Nierenprobleme: Akutes oder chronisches Nierenversagen (wenn CRE ebenfalls erhöht ist) 
  • Dehydration: Starke Austrocknung des Körpers.
  • Übermäßige Eiweißzufuhr.
  • Blutungen im Magen-Darm-Trakt

Ein erhöhter CA-Wert im Blut kann verschiedene Ursachen haben. Zwei häufige Arten sind:

  1. Serumkalzium (Ca): Dies bezieht sich auf die Konzentration von Kalzium im Blutserum. Kalzium ist ein wichtiger Mineralstoff für den Körper und spielt eine wesentliche Rolle im Knochenstoffwechsel und bei der Funktion von Nerven und Muskeln. Er kann auch erhöht sein, wenn das Tier sehr Ca-Reich ernährt wird.

  2. Ionisiertes Ca: Dies ist ein Laborwert, der vor allem zur Überwachung von Krebserkrankungen beim Hund verwendet wird.  Erhöhte Werte können auf das Vorhandensein eines Tumors hinweisen, müssen es aber nicht zwangsläufig. Desahlb wäre es in solch einem Fall ratsam den Hund sowohl Sonographisch, als auch röntgenologisch zu untersuchen.

Ein erniedrigter Wert kann auf eine chronische Niereninsuffizienz hinweisen. 

Der Kreatininwert (CRE) im Blut ist ein wichtiger Laborparameter zur Beurteilung der Nierenfunktion. Kreatinin ist ein Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels, das über die Nieren ausgeschieden wird. Ein erhöhter Kreatininwert im Blut kann darauf hinweisen, dass die Nieren ihre Aufgabe, Abfallprodukte aus dem Blut zu filtern, nicht ausreichend erfüllen.

Ein erhöhter Wert kann auf eine eingeschränkte Nierenfunktion oder andere gesundheitliche Probleme hinweisen.

Leider ist dieser Wert nicht sensibel genug, um eine Nierenproblematik frühzeitig zu erkennen. Wenn die Werte die Normgrenzen übersteigen, spricht man von einer 2/3 Zerstörung des Nierengewebes.

Deshalb empfehlen wir bei einem grenznahem Wert den sensitiveren Wert (SDMA) zusätzlich zu untersuchen. Desweiteren wird eine Sonographische Untersuchung der Nieren und der Harnblase, eine Urinuntersuchung und/oder eine Blutdruckmessung empfohlen.

hierzu können Sie gerne online einen Termin vereinbaren.

Der GLOB-Wert im Blut bezieht sich auf die Globuline, eine Gruppe von Proteinen, die eine wichtige Rolle im Immunsystem und bei anderen Körperfunktionen spielen. Es gibt verschiedene Arten von Globulinen, darunter Alpha-, Beta- und Gamma-Globuline. 

Erhöhte oder erniedrigte Globulinwerte können auf verschiedene Gesundheitsprobleme hinweisen, wie z.B. Lebererkrankungen, Nierenprobleme oder Infektionen.

Der Kaliumwert im Blut (auch als Serumkalium bezeichnet) gibt die Konzentration von Kalium im Blutserum an. Kalium ist ein wichtiger Elektrolyt, der viele Funktionen im Körper erfüllt, darunter die Regulierung des Membranpotenzials in Zellen und die Beeinflussung des Blutdrucks.

Ein erhöhter Kaliumwert (Hyperkaliämie) kann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen wie unregelmäßigen Herzrhythmen und Muskelschwäche führen. Ein zu niedriger Kaliumwert (Hypokaliämie) kann durch verschiedene Ursachen entstehen:

  1. Erhöhter Verlust von Kalium: Dies kann durch die Einnahme von Diuretika (Entwässerungsmittel), Durchfall oder Erbrechen verursacht werden.
  2. Erhöhter Verbrauch: Bei verstärkter Zellneubildung, wie z.B. bei stark erhöhter Erythropoese, kann der Kaliumverbrauch steigen.
  3. Verminderte Zufuhr von Kalium: Eine extreme Mangelernährung kann zu einem Kaliummangel führen.

Der Natriumwert (Na-Wert) im Blut ist ein wichtiger Indikator für den Elektrolythaushalt des Körpers. Natrium ist ein lebenswichtiger Elektrolyt, dessen Konzentration im Blut im Normbereich der jeweiligen Tierart befinden sollte.

Abweichungen von diesem Bereich können auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen:

  • Hyponatriämie: Ein zu niedriger Natriumwert kann durch übermäßige Ausscheidung oder Verdünnung des Blutes verursacht werden. Symptome können Müdigkeit, Schwindel und Kurzatmigkeit sein.
  • Hypernatriämie: Ein zu hoher Natriumwert kann durch Dehydration oder andere Störungen des Wasserhaushalts entstehen. Dies kann zu Symptomen wie Bluthochdruck und Herzproblemen führen.

Der Phosphat-Wert im Blut ist ein wichtiger Indikator für verschiedene gesundheitliche Zustände. Phosphat ist ein Mineral, das eine entscheidende Rolle im Körper spielt, insbesondere für die Knochen- und Zahngesundheit sowie für die Energieproduktion und Zellfunktionen.

Ein erhöhter Phosphat-Wert im Blut kann auf Probleme wie chronische Nierenerkrankungen, Nierensteine oder Knochenerkrankungen hinweisen. Andererseits können niedrige Phosphat-Werte auf Mangelernährung oder bestimmte Stoffwechselstörungen hindeuten.

Der GLU-Wert im Blut steht für Glukose, also den Blutzucker. Bei Haustieren kann dieser Wert verschiedene Bedeutungen haben:

  • Erhöhter GLU-Wert: Dies kann auf Stress hinweisen, zum Beispiel durch den Transport zum Tierarzt oder den Tierarztbesuch selbst. Ein dauerhaft erhöhter Wert kann jedoch auch ein Anzeichen für Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) sein. Bei einem Verdacht eines Diabetes mellitus, sollte eine weiterer Wert zur Diagnosesicherung herangezogen werden, nämlich der Fructosamin-Wert. In unserer Praxis wird dieser Wert zusätzlich untersucht, wenn der GLU- Wert, stark erhöht sein sollte.
  • Niedriger GLU-Wert: Ein zu niedriger Wert kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen, wie Tumore, Lebererkrankungen, Infektionen, oder Fehlernährungen.

Der TBIL-Wert im Blutbild steht für Total Bilirubin. Bilirubin ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin und wird in der Leber verarbeitet. Ein erhöhter TBIL-Wert kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme bei Haustieren hinweisen, wie z.B. Lebererkrankungen, Gallenwegsprobleme oder Hämolyse (Abbau der roten Blutkörperchen), hier wäre eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes sinnvoll.

Der TP-Wert (Totalprotein) im Blut eines Haustiers misst den gesamten Eiweißgehalt in der Blutflüssigkeit. Dieser Wert kann wichtige Hinweise auf den Gesundheitszustand deines Haustiers geben.

Erhöhte TP-Werte können auf Dehydration, chronische Entzündungen, Neoplasien (Tumore), Infektionskrankheiten wie FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) oder multiples Myelom hinweisen.

Niedrige TP-Werte können durch Eiweißmangelernährung, Aufnahmestörungen im Darm durch häufig auftretende Durchfälle oder Blutverlust verursacht werden.

Der CHOL-Wert im Blut eines Haustiers bezieht sich auf den Cholesterinspiegel. Cholesterin ist ein Fettstoff, der im Blut vorkommt und für verschiedene Körperfunktionen wichtig ist. Ein zu hoher Cholesterinspiegel kann jedoch gesundheitliche Probleme verursachen.

Bei Haustieren, kann ein erhöhter Cholesterinspiegel (Hyperlipidämie) das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Zu den möglichen Ursachen für hohe Cholesterinwerte gehören genetische Faktoren, Ernährung, Übergewicht und bestimmte Krankheiten wie Diabetes oder Schilddrüsenunterfunktion.

Es ist wichtig, den Cholesterinspiegel regelmäßig zu überprüfen, besonders wenn dein Haustier Symptome wie Gewichtszunahme, Lethargie oder Hautprobleme zeigt. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können helfen, den Cholesterinspiegel zu kontrollieren.

Der T4-Wert im Blut eines Haustiers bezieht sich auf das Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4). Dieser Wert ist ein wichtiger Indikator für die Schilddrüsenfunktion.

  • Erniedrigter T4-Wert: Kann auf eine Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) hinweisen, die häufig bei Hunden vorkommt. Symptome können Müdigkeit, Gewichtszunahme und Hautprobleme sein. Hier sollte um eine gesicherte Diagnose zu erhalten der TSH-Wert überprüft werden.
  • Erhöhter T4-Wert: Kann auf eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) hinweisen, die besonders bei Katzen häufig ist. Symptome können Gewichtsverlust, erhöhter Appetit ,Nervosität und Bluthochdruck sein.
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